Die Freiwillige Feuerwehr Bad Schönau führte unter Mitwirkung der Feuerwehren Kirchschlag und Ungerbach sowie dem Rotem Kreuz Bezirksstelle Kirchschlag auf dem Firmengelände der Ing. W.P. Handler BaugesmbH in Bad Schönau eine Löschübung mit Menschenrettung durch.
Übungsleiter OLM Franz Heissenberger hat folgendes Übungsszenario angenommen:
Bei Schweißarbeiten während Umbauarbeiten in der Werkstätte der Baufirma Ing. W.P. Handler wird ein Brand verursacht. Durch die explosionsartige Ausbreitung des Brandes werden in der Werkstätte und in der Zimmererhalle 3 Personen verletzt. Die Personen können sich aufgrund der Verletzungen und der starken Verrauchung nicht mehr ins Freie retten.
In weiterer Folge gelangen über die Späne- und Staubabsaugung Funken in den Silo und setzen diesen in Brand. Ein Arbeiter der Fa. Handler wird in einem Schacht bei der Zuführung zum Silo von der Rauchentwicklung überrascht und verliert infolge einer Rauchgasvergiftung das Bewusstsein.
Im Vordergrund dieser Übung standen das Erlangen von Ortskenntnissen auf dem Firmengelände der Fa. Handler, die reibungslose Zusammenarbeit der einzelnen Einsatzeinheiten und die Organisationsabwicklung eines Einsatzes mit mehreren Einsatzorganisationen.
Bei Eintreffen der Feuerwehren stand die Rückseite der Werkstätte bereits in Flammen und die Zimmererhalle war stark verraucht. Mitarbeiter der Fa. Handler gaben an, dass sich im Gebäude noch mehrere Personen befinden. Daher wurde sofort über Notruf 144 die Rettung verständigt.
Mit schwerem Atemschutz ausgerüstete Feuerwehrmänner drangen in die Zimmererhalle ein und konnten die Verletzten mittels Bergetücher ins Frei bringen. Eine Person war unter einem Balken einklemmt und musste mit dem hydr. Bergegerät befreit werden. Die verletzten Personen wurden dem Rotem Kreuz zur weiteren Versorgung und anschließendem Abtransport übergeben. Aufgrund der großen Anzahl an Verletzten hat das Rote Kreuz Bezirksstelle Kirchschlag ein Versorgungszelt aufgestellt. Die ärztliche Versorgung wurde von Herrn Dr. Tymciw übernommen.
Der Brandschutz wurde durch die Tragkraftspritzen der Feuerwehren Bad Schönau und Ungerbach und dem Wasserwerfer der FF Kirchschlag sichergestellt.
Auf der Rückseite der Halle musste ebenfalls mit schwerem Atemschutz ein Mitarbeiter aus einem sehr engen Schacht gerettet und dem Rotem Kreuz übergeben werden.
Der Silobrand wurde unter Beiziehung des Brandschutzbeauftragten der Fa. Handler, Herrn Seidl, begutachtet. Mehrere mögliche Brandbekämpfungsmöglichkeiten wurden ausgearbeitet, um im Ernstfalle auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
Das Firmengelände der Fa Handler stellte sich als optimales Übungsobjekt für diese Zielsetzung heraus. Durch die Übersichtlichkeit des Geländes konnte jeder Übungsschritt verfolgt und durch die Übungsbeobachter genau analysiert werden.
Dabei zeigte sich, dass ein Einsatz solcher Größenordnung nur optimal ausgeführt werden kann, wenn gut ausgebildete Einsatzkräfte unter optimaler Einsatzkoordination und enger Zusammenarbeit der einzelnen Einheiten am Werke sind.
Bei der anschließenden Übungsbesprechung stellte sich heraus, dass diese Qualitätsansprüche bei dieser Übung optimal erfüllt wurden.
Der Firmenchef Ing. Walter Handler hat die Übung ebenfalls mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Er war vom gelungenem Ablauf der Übung, sowie von dem hohem Ausbildungsstand der mitwirkenden Feuerwehren und Rettungskräften begeistert.
Statistik: 3 Feuerwehren (Bad Schönau, Kirchschlag, Ungerbach)
mit 6 Fahrzeugen
1 Atemluftkompressor
… Feuerwehrmitglieder
Rotes Kreuz Bezirksstelle Kirchschlag
mit 6 Fahrzeugen
1 Erstversorgungszelt
…. Rettungskräften
Ärzte:
Dr. Tymciw
Übungsbeobachtung:
Kdt OBI Seiberl Herbert
Afkdt BR Pichler-Holzer Franz
