Die ersten fünf Jahrzehnte

Florianitag 1930

1898 - 1947

Laut Beschluss des Bezirksfeuerwehrausschusses in Kirchschlag vom 27. März 1898 wurden die Roten Ödhöfen, Buchegg und Möltern dem Brandrayon der Feuerwehr Schönau zugeteilt. Für die Rotten Almen und Wenigreith waren die Feuerwehren Hochneukirchen und Schönau gemeinsam verantwortlich. In Maierhöfen wurde eine Filiale eingerichtet.

Josef Seidlitzer legte im Jahr 1899 die Stelle als Hauptmann zurück und Josef Divis trat seine Nachfolge an.

Im Jahr 1905 erfolgte der Bau des ersten Gerätehauses, die Baukosten dazu betrugen 1.018 Kronen und 67 Heller (würde heute einem Wert von ca. EUR 10.500,00 entsprechen). Ernst Kittner, Ziegelwerksbesitzer in Schönau (Schnellhof), stellte Mauer- und Dachziegel als Spende zur Verfügung.

1909 wurde eine etwas größere Spritze gekauft. In weiterer Folge konnten zwischen 1910 und 1926 auf Grund finanzieller Schwierigkeiten und des Ersten Weltkrieges nur Uniformen und Schläuche ergänzt werden.

Nachdem die Funktion des Hauptmannes 27 Jahre hindurch durch Josef Divis ausgeübt wurde, folgte ihm im Jahr 1926 Mathias Zottel aus Ödhöfen nach. Auf Grund des 30-jährigen Gründungsfestes wurde 1927 der Bezirksfeuerwehrtag durchgeführt.

 

Vorgangsweise bei Einsätzen bis 1928

Einsätze in dieser Zeit betrafen hauptsächlich Brände. Bei Alarmierung mittels Signalhorn war zwar eine Mannschaft bald beim Gerätehaus versammelt, die Pferde mussten jedoch erst von den Feldern geholt werden, um diese vor den Spritzenwagen spannen zu können.

Es wurden daher die zuerst eintreffenden Männer zum Einsatzort im besten Fall mit Fahrrädern oder im Laufschritt vorausgeschickt, um Vieh und Sachwerte zu retten und mögliche Wasserentnahmestellen zu erkunden. Der Spritzenwagen folgte unter dem Kommando des Spritzenzugführers. Meistens waren die Wasserentnahmestellen jedoch nur kleine Brunnen oder Viehtränken, die zur wirksamen Brandbekämpfung bei weitem nicht ausreichten.

Die Effizienz von Löscheinsätzen litt auch darunter, dass durch die nicht gummierten Hanfschläuche ein großer Wasserverlust bei der Löschwasserförderung auftrat. Die Hauptaufgabe der Feuerwehrmänner war daher darauf beschränkt, Rettungsmaßnahmen für die Bewohner, Tiere und Sachwerte durchzuführen.

Ankauf einer Motorspritze

Um eine Motorspritze ankaufen zu können, wurde im Juni 1928 eine Tombola durchgeführt,
bei der ein Reingewinn von 3.180,00 Schilling (= heutiger Wert etwa EUR
8.800,00) erzielt werden konnte. Diese Motorspritze wurde im Juli desselben
Jahres geweiht, wobei mit Frau Josefa Handler aus Ödhöfen erstmals eine Patin
gewonnen werden konnte. Durch diese Motorspritze konnte zumindest bei der
Löschwasserförderung eine bessere Leistung erzielt werden.

Fehlende Aufzeichnungen (Chroniklücken)

Leider sind aus den folgenden Jahren bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Aufzeichnungen nur mehr in wenigen Fragmenten vorhanden, sodass die Geschehnisse aus dieser Zeit, auch auf Grund fehlender Zeitzeugen, nur sehr schwer nachvollziehbar waren. So konnte nur ein Protokollbuch vorgefunden werden, dass mit folgendem Eintrag des Schriftführers Franz Pürrer beginnt: „Das von mir begonnene 2. Protokollbuch vom August 1928 wurde durch Kriegshandlungen im April 1945 zerstört. Es fehlen daher die Aufzeichnungen von August 1928 bis 10. Juni 1946.“

Es ist bekannt, dass Herr Johann Ostermann aus Maierhöfen im Jahr 1934 zum Hauptmann gewählt wurde. In den Kriegsjahren 1939 – 1946 fungierte Herr Franz Pürrer aus Schönau als provisorischer Kommandant der Feuerwehr Schönau im Gebirge.

Durch die Kriegswirren waren bis 1945 ein Großteil der Geräte und Uniformen zerstört oder verschwunden, sodass ein Neubeginn vorgenommen werden musste. Zum bereits genannten Datum 10.06.1946 wurde die Neuaufstellung der Freiwilligen Feuerwehr Schönau im Gebirge vorgenommen.

Aufzeichnungen über Hochwasser waren aus dieser Zeit nicht aufzufinden, es ist jedoch bekannt, dass Wohnräume und Stallungen oft bis zu 1,20 Meter unter Wasser standen, sodass die Tiere und Menschen auf die Dachböden gebracht werden mussten.